Die Kraft des Gebets

Die Kraft des Gebets

Im Glauben zu beten ist die mächtige Waffe der geistigen Welt. Mit dem Gebet durchkreuzen wir die Pläne des Gegners. In Jakobus 5,15 steht: Ihr Gebet im Glauben an Gott wird den Kranken aus seiner Not herausholen, und der Herr wird ihn aufrichten. Und wenn er Sünden begangen hat, wird Gott ihm vergeben. Das heißt, ein einfaches Gebet im Glauben kann Wunder bewirken. Sollte jetzt die Stimme des Zweifels in dir aufkommen, möchte ich dir die Kraft des Gebets anhand meiner eigenen Erfahrung schildern. 

Was ist passiert

Es war ein ganz gewöhnlicher Sommertag. Die Kita meiner beiden Kinder feiert das jährliche Sommerfest, bei dem die Vorschulkinder verabschiedet werden. Ich machte meine Kinder und mich fertig. Mila und Lio, unsere beiden Kinder freuten sich schon auf das Fest. Alles lief so wie sonst auch. Nachdem ich die beiden zur Kita gebracht hatte, begann ich mit meinen häuslichen Pflichten. Bis mein Telefon klingelt. Die Kita rief an. Ich möchte doch bitte kommen. Lio geht es nicht gut. Er klagt über Kopfschmerzen und Übelkeit. Sofort machte ich mich auf den Weg. Zum Glück ist die Kita direkt um die Ecke, sodass ich innerhalb von fünf Minuten da sein konnte. Ich ließ alles stehen und liegen und merkte, dass sich ein ungewohnt, ungutes Gefühl in mir breit machte. Als ich angekommen war, saß er bei meiner Schwester, die auch dort Erzieherin ist, auf dem Schoß. Ich nahm ihn an mich und wusste instinktiv, dass ich nicht einfach mit ihm nach Hause fahren kann, dass ein einfaches Ausruhen nicht ausreichen würde. Der erste Gedanke war, ich muss zum Kinderarzt. Der zweite Gedanke war, “Nein, du fährst direkt ins Krankenhaus. Nur mit meinem Portmonaie und meinem Handy machte ich mich auf den Weg zum Krankenhaus. Dort angekommen, sollten wir uns erst einmal in den Wartebereich setzen. Währenddessen musste sich Lio übergeben. Ich habe natürlich nichts dabei, da ich einfach direkt los bin. Zum Glück kamen wir nun in ein Untersuchungszimmer. 

Im Krankenhaus angekommen

In der Zwischenzeit rief ich meine Schwester an und bat um Kleidung für Lio. Die Köchin der Kita bekam das mit und nahm sofort Lios Wechselbeutel aus der Kita mit und machte sich direkt auf den Weg zu uns. In diesem Moment war ich einfach nur dankbar! Nachdem ich Lio angezogen habe und wir auf die Ärztin warteten, wurde Lio immer müder. Er schlief ein. Ich dachte mir im ersten Moment nichts dabei. Dachte, dass er einfach erschöpft ist. Die Ärztin untersuchte ihn mittlerweile. Lio schlief währenddessen einfach weiter. Die Ärztin fragte mich daraufhin, ob er immer so tief schlafen würde. Ich meinte, dass er zwar schnell einschläft, jedoch aber super schnell wach wird. Das ist eher ungewöhnlich. Die Ärztin war sehr ernst geworden und leuchtete ihm in die Augen. Das ungute Gefühl machte sich weiter breit. Als dann die Ärztin meinte, sie möchte ihn gerne aufnehmen, bekam ich einen Klos im Hals. Ich rief währenddessen in der Kita an, um Bescheid zu geben und merkte dabei schon, wie mir die Tränen hochgeschossen kamen. Mein Mann war zu diesem Zeitpunkt gerade auf Geschäftsreise Richtung Mainz und saß im Zug. Ich hielt ihn auf dem Laufenden. Lio wurde dann erst einmal auf die Station gebracht. Dort versammelten sich dann die Oberärztin und viele andere Ärzte. Der Raum war gefüllt von Ärzten, die ihm in die Augen leuchteten und meinten, es wird höchstwahrscheinlich etwas mit dem Gehirn sein. Sobald das MRT frei ist, werden wir ihn dahin bringen. Lio bekam von all dem Trubel nichts mit. Ich bin währenddessen zusammengebrochen und rief meine Schwester an und sagte nur, ich schaffe das nicht alleine. Eine schwangere Ärztin versuchte mich zu trösten und mir Halt zu geben. Eine Mutter aus der Kita bekam den Anruf von mir mit und nahm ohne zu zögern meine und ihre Tochter (sind ungefähr in einem Alter) mit zu sich und sagte, fahre du zu deiner Schwester. Wieder begegnete mir Nächstenliebe. Das tat sie dann auch. Mit ihr und den Ärzten ging es dann zum MRT. Ich konnte es nicht ertragen, Lio so zu sehen. Zu sehen, dass er nicht ansprechbar ist und einfach nicht aufwachte. – Copy

Warten auf das MRT

Beim Warten auf das Ergebnis vom MRT wollte ich erst meine Angst mit der MET-Klopftechnik wegklopfen, merkte jedoch schnell, dass dies keine Angst ist, sondern eine Ahnung, dass hier gerade verdammt nochmal etwas schief läuft. Ich wusste, jetzt kann ich nur noch beten. Also betete ich zu Gott, zu Jesus und all den Engel, die den helfen mögen. Danach begab ich mich mit meiner Schwester nach draußen. Es kehrte eine gewisse Ruhe nach dem Gebet in mir ein. Ich übergab jetzt Gott das Zepter. In der Hoffnung, dass er Gnade walten lässt und mir meinen Sohn lässt. Wir machten uns wieder auf den Weg zum Wartebereich. Das Warten hat gefühlt eine halbe Ewigkeit gedauert. endlich kamen die Ärzte mit Lio wieder aus dem MRT. Ihre Aussage, es ist ganz schlimm. Er hat eine Aquädukt Stenose (Bei der Aquädukt Stenose handelt es sich um eine Verengung (Stenose) des schmalen Verbindungsgangs zwischen dem 3. und 4. Hirnventrikel entlang des Mittelhirns. Infolge der Stenose kommt es zu einem Aufstau der Hirnflüssigkeit und einem gefährlichen Anstieg des Hirndrucks, der sich in neurologischen Störungen bemerkbar macht), 

Kinderintensivstation

Mit einem Affentempo haben sie ihn auf die Kinderintensivstation gefahren. Ich war geschockt. Mein Mann machte sich bereit auf den Rückweg. Ich hatte ihn während der Wartezeit bereits angerufen. Auf der Station sprach ich zu Lio, während er noch bewusstlos war, und sagte ihm, wie sehr wir ihn lieben und uns wünschen, dass er bei uns bleibt. Ich betete weiterhin. Das ganze Kita-Personal wusste mittlerweile Bescheid und betete unter Tränen für Lio mit. Man muss dazu sagen, dass die Kita eine kirchliche Kita ist. Auch mein Vater machte sich auf den Weg. Da er kein Auto hatte, bestellte er sich extra ein Taxi. Er wollte einfach schnell bei seinem Enkel und seiner Tochter sein. Meine Schwester war so lieb und hat alle benachrichtigt. Ich wäre dazu gar nicht in Lage gewesen. Meine Schwester hatte für mich einen kühlen Kopf bewahrt und mir Halt gegeben und das obwohl sie wahrscheinlich selber nicht wusste, wie ihr im Inneren geschieht. Ich könnt euch nicht vorstellen, wie dankbar man in einem solchen Moment für die Unterstützung und Liebe ist. Diese Dankbarkeit hält auf ewig. Natürlich war auch mein Bruder informiert, dessen Lebensgefährte Intensivpfleger ist. Dieser hat sofort angeboten, bei Fragen jederzeit anzurufen. Alle waren da. Die Pfleger, die ich im Krankenhaus befragte, wollten mir nicht so recht Auskunft geben und schon gar nicht erst Hoffnung , da man bei so etwas nie weiß wie es ausgeht. 

Abwarten

Wir müssen die Nacht abwarten, wurde mir nur gesagt. Das einzige, was sie machen konnten, war ihm Flüssigkeit zu geben und zu beobachten. Ich muss mich jederzeit auf eine Notoperation einstellen, sollte der Hirndruck zu sehr ansteigen, wurde mir gesagt. Auch Freunden gab ich Bescheid, die mir ihre Schultern angeboten haben und versuchten, für mich da zu sein. Am späten Abend, es war schon fast Mitternacht, war Carsten dann auch da. Sie machten mit den Besuchszeiten in diesem Fall eine Ausnahme. Lio war zu diesem Zeitpunkt kurz bei Bewusstsein, musste sich übergeben und klagte über Kopfschmerzen. Danach war er wieder nicht ansprechbar. Das zu sehen, war auch Schock für Carsten, meinem Mann. Am nächsten Morgen war Lio noch immer bewusstlos. Sie versuchten nun über eine Augenmessung, den Hirndruck zu messen, um abzuschätzen, ob sie ihn operieren oder nicht. Eine OP musste erst einmal nicht her. Das erste gute Zeichen. Ich hoffte weiter und hielt am Glauben fest, dass alles gut geht. Am Mittag wurde Lio dann das erste Mal wach. Nicht lange, aber er war kurz anwesend. Ihr könnt euch nicht vorstellen, wie sehr ich mich darüber gefreut habe. Im Laufe des Tages wurde er immer kräftiger. Nach dem dritten Tag konnten wir schon auf die normale Kinderstation. Es ging ihm von Stunde zu Stunde von Tag zu Tag besser. Nach einer Woche wurden wir dann wieder entlassen. Lio war wieder der alte. Aber ich war es danach nicht. Wir sollten weiterhin auf Anzeichen achten.

Was passierte danach

Mir wurde gesagt, dass dies höchstwahrscheinlich angeboren ist und diese Verengung operativ gerichtet werden kann. In sechs Wochen sollte ich nochmal zum MRT kommen. Danach würden dann auch die nächsten Behandlungsschritte besprochen werden.
Wir gingen also nach sechs Wochen zum MRT und besprachen mit der Ärztin den Befund. Wir mussten unfassbar lange auf die Ärztin warten. Sie entschuldigte sich und teilte mir den Grund mit. Sie haben lange recherchiert, mehrere Fälle und Literatur durchgelesen, da es so einen Fall noch nie gab. Ihr Sohn ist kerngesund. Auf dem MRT Bild, sei nichts mehr von der Aquädukt Stenose zu sehen. Sie konnte es sichtlich nicht begreifen. Sie freute sich für mich, jedoch stand sie nun vor einem Rätsel. Ich begriff erst Stunden später, dass uns ein Wunder geschenkt wurde. Die Hoffnung war mein ständiger Begleiter. Eine Freundin fragte mich nach ein paar Wochen, ob Carsten und ich uns denn nicht auch Gedanken darüber gemacht haben, was wir tun würden, wenn er behindert erwachen würde oder andere schlimme Dinge passieren würden. Ich verneinte dies und machte ihr deutlich, dass ich in der Hoffnung blieb. Alles andere hätte auch wenig mit Glauben und Vertrauen zu tun gehabt. Ganz gleich, was in unserem Leben geschieht oder wer sich gegen uns stellt, ganz gleich wie verzweifelt unsere Situation ist – wenn wir im Glauben beten, geben wir Gott Raum, dass er wirken kann und die Pläne des Gegners durchkreuzt. Deutlich wird dies auch nochmal in der Apostelgeschichte 7,9-10, in der es heißt: Die Söhne Jakobus waren eifersüchtig auf ihren Bruder Josef und verkauften ihn als Sklaven nach Ägypten. Doch Gott ließ ihn nicht allein und rettete ihn aus seiner Not. Er schenkte ihm das Wohlwollen des Pharaos, des ägyptischen Königs, und verlieh ihm große Weisheit, sodass der Pharao ihn zum Statthalter über ganz Ägypten ernannte und ihm die Verantwortung über alle Angelegenheiten des Palastes übertrug.


Es spielt keine Rolle wer oder was gegen uns ist, wenn Gott mit uns ist. Denn der, der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist!

Visited 127 times, 1 visit(s) today

Leave A Comment

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert