Unsere Gesellschaft verherrlicht oft das Konzept der Unabhängigkeit, sei es in der persönlichen Entwicklung oder in zwischenmenschlichen Beziehungen. Doch ist dieser Anspruch, alleine klarzukommen, wirklich erstrebenswert? In einer Zeit, in der wir ständig miteinander verbunden sind, sei es durch Technologie oder persönliche Interaktion, sollten wir uns fragen, ob Unabhängigkeit das eigentliche Ziel sein sollte.

Insbesondere in Beziehungen wird die Idee der Unabhängigkeit oft falsch verstanden. Es geht nicht darum, sich von seinem Partner oder seiner Partnerin abzukapseln und in einem Kokon der Selbstgenügsamkeit zu leben. Vielmehr sollten wir uns darauf konzentrieren, einander vertrauen und aufeinander zählen zu können.

Unsere Angst, von unseren Emotionen und Gefühlen überwältigt zu werden, führt oft dazu, dass wir nach Unabhängigkeit streben. Wir glauben, dass dies die Lösung für unsere inneren Konflikte sein könnte. Doch in Wahrheit sehnen sich unsere Herzen nach Verbundenheit und Nähe.

Es ist wichtig zu verstehen, dass wir als soziale Wesen aufeinander angewiesen sind. Keiner von uns kann alleine alles bewirken. Die wahre Stärke liegt darin, sich gegenseitig zu unterstützen und sich aufeinander verlassen zu können.

Darüber hinaus geht es darum, unabhängig von unseren niedrig schwingenden Emotionen zu werden, indem wir lernen, mit ihnen umzugehen und sie aufzulösen. Indem wir uns bewusst mit unseren Gefühlen auseinandersetzen und Wege finden, sie zu transformieren, können wir eine tiefere emotionale Stabilität und Herrschaft über unser inneres Selbst erlangen.

Also lasst uns die Illusion der Unabhängigkeit hinter uns lassen und uns stattdessen darauf konzentrieren, starke und gesunde Beziehungen aufzubauen, die auf Vertrauen, gegenseitiger Unterstützung und der Fähigkeit beruhen, unsere Emotionen zu meistern. Denn letztendlich sind wir alle Teil eines größeren Ganzen, das durch gemeinsame Bindungen und Beziehungen gestärkt wird.

Deine Madeleine